30.5.2014- -A-II- -6. Osterwoche- -Jeanne d’Arc-Reinhild-Ferdinand

 

Angesichts mancher Vorkommnisse fragt man sich, warum überhaupt noch wählen gehen?

 

Zu den Lesungen: Joh.16,20-23 braucht den Vergleich mit der gebärenden Frau, die bekümmert ist, weil die Stunde da ist, aber froh, wenn das Kind dann geboren ist. So sind die Jünger bekümmert, weil Jesus ihnen genommen ist, doch das Wiedersehen wird erneut Freude schenken. Sind wir in unserer Zeit nicht auch bekümmert, weil dies oder jenes so ziemlich anders verläuft, als erwartet- auch im Blick auf den Glauben an Gott- doch auch dies soll uns vorbreiten auf eine neue Zeit. Paulus hat in Korinth Gegenwind erleben müssen. In seine schlaflose Nacht hinein spricht eine Stimme ihm Mut zu. So bleibt er ein Jahr und sechs Monate und verkündet das Wort Gottes.  Durststrecken und Wüstenstrecken sind unangenehm, doch die Verheissung der besseren Zukunft schenkt Kraft und Mut.

 

Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Wir sind noch bei der Einleitung, die 18 Abschnitte umfasst und uns begründet, warum FREUDE aus dem EVANGELIUM uns geschenkt wird:

 

26. Paul VI. forderte, den Aufruf zur Erneuerung auszuweiten, um mit Nachdruck zu sagen, dass er sich nicht nur an Einzelpersonen wandte, sondern an die gesamte Kirche. Wir erinnern an diesen denkwürdigen Text, der seine interpellierende Kraft nicht verloren hat: » Die Kirche muss das Bewusstsein um sich selbst vertiefen und über das ihr eigene Geheimnis nachsinnen […] Aus diesem erleuchteten und wirkenden Bewusstsein erwächst ein spontanes Verlangen, das Idealbild der Kirche wie Christus sie sah, wollte und liebte, als seine heilige und makellose Braut (vgl. Eph 5,27), mit dem wirklichen Gesicht, das die Kirche heute zeigt, zu vergleichen […] Es erwächst deshalb ein großherziges und fast ungeduldiges Bedürfnis nach Erneuerung, das heißt nach Berichtigung der Fehler, die dieses Bewusstsein aufzeigt und verwirft, gleichsam wie eine innere Prüfung vor dem Spiegel des Vorbildes, das Christus uns von sich hinterlassen hat. «[23]

 

Das Zweite Vatikanische Konzil hat die kirchliche Neuausrichtung dargestellt als die Öffnung für eine ständige Reform ihrer selbst aus Treue zu Jesus Christus: » Jede Erneuerung der Kirche besteht wesentlich im Wachstum der Treue gegenüber ihrer eigenen Berufung […] Die Kirche wird auf dem Wege ihrer Pilgerschaft von Christus zu dieser dauernden Reform gerufen, deren sie allzeit bedarf, soweit sie menschliche und irdische Einrichtung ist. «[24]

 

Es gibt kirchliche Strukturen, die eine Dynamik der Evangelisierung beeinträchtigen können; gleicherweise können die guten Strukturen nützlich sein, wenn ein Leben da ist, das sie beseelt, sie unterstützt und sie beurteilt. Ohne neues Leben und echten, vom Evangelium inspirierten Geist, ohne „Treue der Kirche gegenüber ihrer eigenen Berufung“ wird jegliche neue Struktur in kurzer Zeit verderben.

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0