26.6.2014- -A-II- -12.Woche

 

Die Worte, die schönen und wahren Worte des Glaubens oder über den Glauben nützen wenig, wenn nicht Taten und Verhalten der Botschaft entsprechen. Diese Warnung Jesu in Matth. 7,21-29 am Ende der langen Bergpredigt ist ernst gemeint, nicht als Strafe, aber als Ansporn. Jesus fügt ein bekanntes Gleichnis hinzu, das Bild vom Hausbau. Wer dieses Haus auf Sand setzt, am Fundament spart, muss  sich nicht wundern, dass es bei Sturm und Erschütterung einstürzt. Wer dagegen auf Felsen baut und das Fundament sichert, dessen Haus hält auch Stürmen stand. Dem Wort trauen, aus dem Wort leben und lieben, darauf kann das Lebens- und Glaubenshaus stehen bleiben. Am Ende dieser Rede (von 5,1 an) ist das Volk sehr betroffen, denn hier spüren sie schon, was Jesus zuletzt andeutete: viele, die sie kennen, machen schöne Worte, doch fehlt das Lebenszeugnis; Jesus jedoch steht ganz in seinem Wort und lebt daraus in guten und in schweren Zeiten. Die weiteren Texte des Evangeliums werden es zeigen. Worauf bauen wir? Wem trauen wir unser Leben an? Welches Fundament trägt unser Lebenshaus?

 

Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Im ersten Kapitel geht es um die missionarische Aufgabe der Kirche  und um die notwendige Umwandlung auf wichtige Grundhaltungen hin:

 

Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung

 

53. Ebenso wie das Gebot „du sollst nicht töten“ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein „Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen“ sagen. Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht. Das ist Ausschließung. Es ist nicht mehr zu tolerieren, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden, während es Menschen gibt, die Hunger leiden. Das ist soziale Ungleichheit. Heute spielt sich alles nach den Kriterien der Konkurrenzfähigkeit und nach dem Gesetz des Stärkeren ab, wo der Mächtigere den Schwächeren zunichte macht. Als Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg. Der Mensch an sich wird wie ein Konsumgut betrachtet, das man gebrauchen und dann wegwerfen kann. Wir haben die „Wegwerfkultur“ eingeführt, die sogar gefördert wird. Es geht nicht mehr einfach um das Phänomen der Ausbeutung und der Unterdrückung, sondern um etwas Neues: Mit der Ausschließung ist die Zugehörigkeit zu der Gesellschaft, in der man lebt, an ihrer Wurzel getroffen, denn durch sie befindet man sich nicht in der Unterschicht, am Rande oder gehört zu den Machtlosen, sondern man steht draußen. Die Ausgeschlossenen sind nicht „Ausgebeutete“, sondern Müll, „Abfall

 

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