14.7.2014- -A-II- -15.Woche- -Kamillus-Ulrich-Jakobus v.V.

 

Welch spannende und kräfteraubende Spiele bei der WM in Brasilien, welch ein Krimi im Endspiel, das schließlich nach Verlängerung 7 Minuten vor Schluss das deutsche Tor gefallen ist.  So viele Wochen hat der Fußball viele in Bann gehalten, jetzt ist die Tour de France dran. Schön, wie Sport die Aktiven und die Zuschauer begeistert. Bedenklich, was an Geld in allem steckt, und was manches Mal hinter den Kulissen geschoben wird. Sport ist nicht alle, aber wichtig. Ab und zu denke ich: würden wir auch so intensiv in Sachen „Glaube“ mitgerissen werden, Zeit einsetzen und Einschränkungen in Kauf nehmen? Ich frage mich selbst, der ich doch auch Stunden vor dem Fernsehapparat verbracht habe, und wie steht es um Gebetszeit.  Ja, es ist leichter sich vom Vordergründigen mitgenommen zu werden, als in die Stille hinein zu hören und dem lebendigen Gott zu begegnen. Schlussfolgerungen sind sicher daraus zu ziehen.

 

  Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Im ersten Kapitel geht es um die missionarische Aufgabe der Kirche  und um die notwendige Umwandlung auf wichtige Grundhaltungen hin:

 

70. Es stimmt auch, dass der Schwerpunkt manchmal mehr auf äußeren Formen von Traditionen einiger Gruppen oder auf hypothetischen Privatoffenbarungen liegt, die absolut gesetzt werden. Es gibt ein gewisses, aus Frömmigkeitsübungen bestehendes Christentum, dem eine individuelle und gefühlsbetonte Weise, den Glauben zu leben, zugrunde liegt, die in Wirklichkeit nicht einer echten „Volksfrömmigkeit“ entspricht. Manche fördern diese Ausdrucksformen, ohne sich um die soziale Förderung und die Bildung der Gläubigen zu kümmern, und in gewissen Fällen tun sie es, um wirtschaftliche Vorteile zu erlangen oder eine Macht über die anderen zu gewinnen. Wir dürfen auch nicht übersehen, dass in den letzten Jahrzehnten ein Bruch in der generationenlangen Weitergabe des christlichen Glaubens im katholischen Volk stattgefunden hat. Es ist unbestreitbar, dass viele sich enttäuscht fühlen und aufhören, sich mit der katholischen Tradition zu identifizieren; dass die Zahl der Eltern steigt, die ihre Kinder nicht taufen lassen und sie nicht beten lehren und dass eine gewisse Auswanderung in andere Glaubensgemeinschaften zu verzeichnen ist. Einige Ursachen dieses Bruches sind: der Mangel an Raum für den Dialog in der Familie, der Einfluss der Kommunikationsmittel, der relativistische Subjektivismus, der ungehemmte Konsumismus, der den Markt anregt, das Fehlen einer pastoralen Begleitung für die Ärmsten, der Mangel an herzlicher Aufnahme in unseren Einrichtungen und unsere Schwierigkeit, in einer multireligiösen Umgebung den übernatürlichen Zugang zum Glauben neu zu schaffen.

 

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