27.7.2014- -A-II- -17.Woche- -Berthold-Natalie-Titus Brandsma

 

Am Ende der Gleichnisrede in Matth.13 fragt Jesus in V 51 „habt ihr das alles verstanden?“ und die Jünger antworten „Ja“. So zählen sie zu jenen, die mit dem „‘Herzen gehört haben“ (wie Salomo es sich in 1.Könige 3,5-13 erbeten hatte). Jesus fragt auch uns an diesem dritten Sonntag der Gleichnisrede „habt ihr das alles verstanden?“ Können wir antworten? Welche Antwort wird es wohl eher sein? Ist uns das, was Jesus sagt, zum kostbaren Schatz im Acker, zur wertvollen Perle geworden? Ist Jesus selbst dieser Schatz, die Perle für uns, für mich? Denn die Art des Hörens unsererseits beeinflusst das Ankommen Seines Wortes von Jesu Seite her.  Dies nicht nur zu diesen Gleichnissen im 13. Kapitel, sondern zur Frohen Botschaft insgesamt und zu Jesus in allem.  Wie oft fragen wir nach „was hat Er gesagt?“ oder auch „was hat Er gemeint?“ Ja, wir alle sind auf  Entfaltung angelegt und unser Hören kann wirklich ein Zuhören, ein „uns Hineinhören“ werden… in unser eigenes Inneres hinein, in den Mitmenschen hinein, in Gott hinein. Es lohnt sich!

 

  Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Im ersten Kapitel geht es um die missionarische Aufgabe der Kirche  und um die notwendige Umwandlung auf wichtige Grundhaltungen hin- einige wichtige Aussagen für alle, die in der Seelsorge tätig sind:

 

Nein zum sterilen Pessimismus

 

84. Die Freude aus dem Evangelium kann nichts und niemand uns je nehmen (vgl. Joh 16,22). Die Übel unserer Welt – und die der Kirche – dürften niemals Entschuldigungen sein, um unseren Einsatz und unseren Eifer zu verringern. Betrachten wir sie als Herausforderungen, um zu wachsen. Außerdem ist der Blick des Glaubens fähig, das Licht zu erkennen, das der Heilige Geist immer inmitten der Dunkelheit verbreitet. Er vergisst nicht, dass » wo die Sünde mächtig wurde, die Gnade übergroß geworden ist « (Röm 5,20). Unser Glaube ist herausgefordert, den Wein zu erahnen, in den das Wasser verwandelt werden kann, und den Weizen zu entdecken, der inmitten des Unkrauts wächst. Fünfzig Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil darf der größte Realismus nicht weniger Vertrauen auf den Geist, noch weniger Großherzigkeit bedeuten, auch wenn die Schwächen unserer Zeit uns schmerzen und wir weit entfernt sind von naiven Optimismen. In diesem Sinn können wir die Worte des seligen Johannes XXIII. an jenem denkwürdigen Tag des 11. Oktober 1962 noch einmal hören: Es » dringen bisweilen betrübliche Stimmen an Unser Ohr, die zwar von großem Eifer zeugen, aber weder genügend Sinn für die rechte Beurteilung der Dinge noch ein kluges Urteil walten lassen. Sie sehen in den modernen Zeiten nur Unrecht und Niedergang. […] Doch Wir können diesen Unglückspropheten nicht zustimmen, wenn sie nur unheilvolle Ereignisse vorhersagen, so, als ob das Ende der Welt bevorstünde. In der gegenwärtigen Weltordnung führt uns die göttliche Vorsehung vielmehr zu einer neuen Ordnung der Beziehungen unter den Menschen. Sie vollendet so durch das Werk der Menschen selbst und weit über ihre Erwartungen hinaus in immer größerem Maß ihre Pläne, die höher sind als menschliche Gedanken und sich nicht berechnen lassen – und alles, auch die Meinungsverschiedenheiten unter den Menschen, dienen so dem größeren Wohl der Kirche. «[65]

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0