29.7.2014- -A-II- -17.Woche- - Marta-Ladislaus-Flora

 

Eine Woche nach Maria Magdalena feiern wir Marta von Betanien, eine Frau der Tat (im Vergleich zu ihrer Schwester, die eher eine Hörende war). Beides ist wichtig: das Hören und das Tun, Beten und Arbeiten, Kontemplation und Aktion. Dabei ist Marta nicht nur die aktive Dienerin, sondern auch eine mitdenkende gläubige Frau: beim Tode ihres Bruders Lazarus diskutiert sie mit Jesus und kommt dann zum Bekenntnis „du bist der Messias“. Sie geht auch innerlich aktiv mit und lässt sich belehren. An diesem Tag bedenken wir  unsere eigene Haltung des Hörens und des Tuns, und auch das Gleichgewicht, das wir zwischen beiden anstreben.

 

  Jeden Tag bieten wir einen kleinen Auszug des apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus an. Im ersten Kapitel geht es um die missionarische Aufgabe der Kirche  und um die notwendige Umwandlung auf wichtige Grundhaltungen hin- einige wichtige Aussagen für alle, die in der Seelsorge tätig sind:

 

86. Es ist offenkundig, dass an einigen Orten eine geistliche „Wüstenbildung“ stattgefunden hat; sie ist das Ergebnis des Planes von Gesellschaften, die sich ohne Gott aufbauen wollen oder die ihre christlichen Wurzeln zerstören. Dort » wird die christliche Welt unfruchtbar und verbraucht wie ein völlig ausgelaugter Boden, der zu Sand geworden ist «[66]. In anderen Ländern zwingt der gewaltsame Widerstand gegen das Christentum die Christen, ihren Glauben gleichsam verborgen zu leben in dem Land, das sie lieben. Das ist eine andere, sehr schmerzliche Form von Wüste. Auch die eigene Familie oder der eigene Arbeitsplatz können diese trockene Umgebung sein, in der man den Glauben bewahren und versuchen muss, ihn auszustrahlen. » Doch gerade von der Erfahrung der Wüste her, von dieser Leere her können wir erneut die Freude entdecken, die im Glauben liegt, seine lebensnotwendige Bedeutung für uns Menschen. In der Wüste entdeckt man wieder den Wert dessen, was zum Leben wesentlich ist; so gibt es in der heutigen Welt unzählige, oft implizit oder negativ zum Ausdruck gebrachte Zeichen des Durstes nach Gott, nach dem letzten Sinn des Lebens. Und in der Wüste braucht man vor allem glaubende Menschen, die mit ihrem eigenen Leben den Weg zum Land der Verheißung weisen und so die Hoffnung wach halten. «[67] In jedem Fall sind wir unter diesen Umständen berufen, wie große Amphoren zu sein, um den anderen zu trinken zu geben. Manchmal verwandelt sich das Amphoren-Dasein in ein schweres Kreuz, doch gerade am Kreuz hat der Herr, durchbohrt von der Lanze, sich uns als Quelle lebendigen Wassers übereignet. Lassen wir uns die Hoffnung nicht nehmen!

 

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