23.8.2014- -A-II- -20.Woche- -Rosa

Wie können wir Gottes Willen erkennen? Stehen sich nicht manchmal verschiedene Lösungen gegenüber, die jede eine gute und eine schädliche Seite haben? Dürfen wir einfach tatenlos zusehen, wenn unzählige unschuldige Menschen einfach „abgeschlachtet“ werden? Gilt hier auch das Wort der Schrift „du sollst nicht töten“ oder gibt es Situationen des Leids, da Eingriffe nötig sind, auch wenn sie selbst dann Leben aufs Spiel setzen? Die Gewalt im Nahen Osten droht sich auszubreiten, wie ein Flächenbrand. Da ist guter Rat teuer. Erbitten wir die Erleuchtung durch Gottes Geist für alle, die in diesen Tagen wichtige Entscheidungen zu treffen haben.

Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus

Ein Volk für alle

112. Das Heil, das Gott uns anbietet, ist ein Werk seiner Barmherzigkeit. Es gibt kein menschliches Tun, so gut es auch sein mag, das uns ein so großes Geschenk verdienen ließe. Aus reiner Gnade zieht Gott uns an, um uns mit sich zu vereinen.[79] Er sendet seinen Geist in unsere Herzen, um uns zu seinen Kindern zu machen, um uns zu verwandeln und uns fähig zu machen, mit unserem Leben auf seine Liebe zu antworten. Die Kirche ist von Jesus Christus gesandt als das von Gott angebotene Sakrament des Heiles.[80] Durch ihr evangelisierendes Tun arbeitet sie mit als Werkzeug der göttlichen Gnade, die unaufhörlich und jenseits jeder möglichen Kontrolle wirkt. Benedikt XVI. hat dies treffend zum Ausdruck gebracht, als er die Überlegungen der Synode eröffnete: »Daher ist es wichtig, immer zu wissen, dass das erste Wort, die wahre Initiative, das wahre Tun von Gott kommt, und nur indem wir uns in diese göttliche Initiative einfügen, nur indem wir diese göttliche Initiative erbitten, können auch wir – mit ihm und in ihm – zu Evangelisierern werden.«[81] Das Prinzip des Primats der Gnade muss ein Leuchtfeuer sein, das unsere Überlegungen zur Evangelisierung ständig erhellt.


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