14.10.2014- -A-II- c-28.Woche- -Kallistus

„Christus hat uns zur Freiheit befreit“ sagt Paulus im Galaterbrief 5,1-6. Wozu sollte Er denn sonst befreien, wenn nicht zur Freiheit? Was Paulus andeutet ist wohl der Umgang mit dieser geschenkten Freiheit: wie er im Abschnitt von gestern von den zwei Frauen Abrahams sprach (der Freien und der Unfreien) so deutet er heute das Verhalten der „Befreiten durch Christus“, die sich dann doch teilweise wieder der Unfreiheit des Gesetzes unterwerfen. Christus hat das Gesetz nicht abgeschafft, sondern erfüllt, also von den engen Einstellungen befreit und zum Geist des Gesetzes hingeführt, diese Freiheit sollen die Christen nicht wieder aufs Spiel setzen durch eine zu enge Gesetzesfrömmigkeit. Vielleicht scheint uns dies ein wenig kompliziert ausgedrückt. Doch auch heute geben Christen die von Christus erworbene Freiheit der Kinder Gottes preis, indem sie sich in zu enge Formeln und Abhängigkeiten verlieren. Freiheit ist schön und fördernd, doch auch fordernd, denn die eigene Verantwortung ist viel mehr gefragt. Vielleicht ist dies manchen zu anstrengend und sie lassen sich lieber vorschreiben, wie sie leben sollen!

Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:

162. Diesem Weg der Antwort und des Wachstums geht andererseits immer die Gabe voraus, denn vorher ist jene andere Aufforderung des Herrn erfolgt: »Tauft sie auf den Namen…« (Mt 28,19). Die Kindschaft, die der Vater unentgeltlich schenkt, und die Initiative der Gabe seiner Gnade (vgl. Eph 2,8-9; 1 Kor 4,7) sind die Bedingung für die Möglichkeit dieser fortlaufenden Heiligung, die Gott wohlgefällig ist und ihn verherrlicht. Es geht darum, dass wir uns in Christus umgestalten lassen durch ein fortschreitendes Leben »nach dem Geist« (Röm 8,5).


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