21.10.2014- -A-II- -29.Woche- -Ursula und Gefährtinnen

Epheser 2,12-22 zeichnet das Bild weiter (siehe gestern) und stellt dem „einst war ihr von Christus getrennt“ dem Neuen gegenüber „jetzt aber seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen“. Hier liegt der Wendepunkt der Geschichte: in Jesus Christus. In der Hingabe Jesu am Kreuz aus Liebe zu uns Menschen vollzieht sich dieser Wandel. Der Epheserbrief begründet es darin, dass „Er unser Friede ist“. Christus verbindet und vereint, Er reißt „die trennende Wand der Feindschaft nieder“ und „macht die zwei in Seiner Person zu einem neuen Menschen“.  Der Friede und die Einheit finden sich in dem Neuen Menschen Jesus Christus; somit sind alle, die „in Christus sind“, genau auch diese neuen Menschen.   Vielleicht klingt uns das etwas fremd. Lesen wir den ganzen Abschnitt der heutigen Lesung und fragen wir uns dann selbst, ob wir dieses Neue, das in Jesus angebrochen ist heute noch spüren und bezeugen. Denn es gilt auch heute, dass Christus alles und alle in sich eint.

Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:

Die persönliche Begleitung der Wachstumsprozesse

169. In einer Zivilisation, die an der Anonymität leidet und paradoxerweise zugleich, schamlos krank an einer ungesunden Neugier, darauf versessen ist, Details aus dem Leben der anderen zu erfahren, braucht die Kirche den Blick der Nähe, um den anderen anzuschauen, gerührt zu werden und vor ihm Halt zu machen, so oft es nötig ist. In dieser Welt können die geweihten Diener und die übrigen in der Seelsorge Tätigen den Wohlgeruch der Nähe und Gegenwart Jesu und seines persönlichen Blicks wahrnehmbar machen. Die Kirche wird ihre Glieder – Priester, Ordensleute und Laien – in diese „Kunst der Begleitung” einführen müssen, damit alle stets lernen, vor dem heiligen Boden des anderen sich die Sandalen von den Füßen zu streifen (vgl. Ex 3,5). Wir müssen unserem Wandel den heilsamen Rhythmus der Zuwendung geben, mit einem achtungsvollen Blick voll des Mitleids, der aber zugleich heilt, befreit und zum Reifen im christlichen Leben ermuntert.


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