6.11.2014- -A-II- -31.Woche- -Leonard-Rudolf- Christine

Im Brief an die Philipper 3,3-8 kommt Paulus auf sein eigenes Leben zurück: ein vorbildlicher Jude bis zur Verfolgung der ersten Junger Jesu. Und dann die grundlegende Wandlung: was davor als Gewinn angesehen wurde, das war auf einen Moment als Verlust an. Die „Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, übertrifft alles“, sagt der Apostel. Solch eine radikale Umkehr kann uns nicht begegnet sein, aber doch eine Entscheidung für Christus. Wie sehen wir selbst unseren Weg mit Christus? Lukas gibt uns im 15. Kapitel schon zwei Beispiele von der FREUDE über die Begegnung mit dem Gott Jesu Christi. Auch hier sind wir angesprochen.

Aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus:

Gemeinsam mit Gott hören wir einen Schrei

187. Jeder Christ und jede Gemeinschaft ist berufen, Werkzeug Gottes für die Befreiung und die Förderung der Armen zu sein, so dass sie sich vollkommen in die Gesellschaft einfügen können; das setzt voraus, dass wir gefügig sind und aufmerksam, um den Schrei des Armen zu hören und ihm zu Hilfe zu kommen. Es genügt, in der Heiligen Schrift zu blättern, um zu entdecken, wie der gute himmlische Vater auf den Schrei der Armen hören möchte – » Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie zu befreien […] Und jetzt geh! Ich sende dich « (Ex 3,7-8.10) – und wie zuvorkommend er ihren Nöten gegenüber ist: » Als aber die Israeliten zum Herrn schrien, gab ihnen der Herr einen Retter « (Ri 3,15). Diesem Schrei gegenüber taub zu bleiben, wenn wir doch die Werkzeuge Gottes sind, um den Armen zu hören, entfernt uns dem Willen des himmlischen Vaters und seinem Plan, zumal dieser Arme » den Herrn gegen dich anruft und Strafe für diese Sünde über dich kommt « (Dtn 15,9). Und der Mangel an Solidarität gegenüber seinen Nöten beeinflusst unmittelbar unsere Beziehung zu Gott: » Verbirg dich nicht vor dem Verzweifelten und gib ihm keinen Anlass, dich zu verfluchen. Schreit der Betrübte im Schmerz seiner Seele, so wird Gott, sein Fels, auf sein Wehgeschrei hören « (Sir 4,5-6). Immer kehrt die alte Frage wieder: » Wenn jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben? « (1 Joh 3,17). Erinnern wir uns auch, mit welcher Überzeugung der Apostel Jakobus das Bild des Schreis der Unterdrückten aufnahm: » Der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere « (5,4).

 


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