16.12.2014- -B-I- -3.Adventswoche- -Adelheid- Dietrich

Advent ist nicht- wie die österliche Bußzeit- auf Buße ausgerichtet, und doch ergeht in ihr ein Ruf zur Umkehr. Weg von der Finsternis hin zum Licht, weg von dem Leben ohne Gott hin zu einem Leben mit Ihm. Die trostvolle Botschaft dieser Wochen gipfelt darin, dass ein Neuwerden möglich ist, weil Gott diesen Neuanfang schenkt. Matth. 21,28-32 berichtet von den zwei Söhnen, die der Vater in seinen Weinberg schickt: der erste sagt Ja, geht aber nicht; der zweite will nicht, geht aber schließlich doch. Wir sehen hier zwei Weisen von Umkehr: eine negative, die ein Versprechen nicht einhält, und eine zunächst negative, die sich wandelt. Diese Tage  vor dem Geburtsfest des Herrn sind wunderbare Chancen und Einladungen, die Wege des Herrn zu wählen und Ihm entgegen zu gehen, Ihn ankommen zu lassen bei uns. Es bleiben uns noch einige Tage, nehmen wir sie wahr.

  • Aus dem Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“:

  • Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee

  • 231. Es gibt auch eine bipolare Spannung zwischen der Idee und der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist etwas, das einfach existiert, die Idee wird erarbeitet. Zwischen den beiden muss ein ständiger Dialog hergestellt und so vermieden werden, dass die Idee sich schließlich von der Wirklichkeit löst. Es ist gefährlich, im Reich allein des Wortes, des Bildes, des Sophismus zu leben. Daraus folgt, dass ein drittes Prinzip postuliert werden muss: Die Wirklichkeit steht über der Idee. Das schließt ein, verschiedene Formen der Verschleierung der Wirklichkeit zu vermeiden: die engelhaften Purismen, die Totalitarismen des Relativen, die in Erklärungen ausgedrückten Nominalismen, die mehr formalen als realen Projekte, die geschichtswidrigen Fundamentalismen, die Ethizismen ohne Güte, die Intellektualismen ohne Weisheit.


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