17.12.2014- -B- I- -3.Adventswoche- Lazarus- Jolanda

In einer Woche ist Heiliger Abend, daher beginnen in der Liturgie heute die O- Antiphonen. Am 17.12 ist es „ O Weisheit, hervorgegangen aus dem Mundes des Höchsten- die Welt umspannst du von einem Ende zum anderen, in Kraft und Milde ordnest du alles: o komm und offenbare uns den Weg der Weisheit und der Einsicht.“ Die Weisheit ist Gottes Heiliger Geist, der unbegrenzt überall und zu jeder Zeit wirkt, ohne Gewalt und doch kraftvoll. Diese Weisheit, diesen Geist erbitten wir um die wahre Ordnung Gottes wieder herzustellen und uns auf die rechten Wege zu leiten.

In der Messfeier kommt der Stammbaum Jesu vor, wie ihn Matthäus übermittelt: wir brauchen die Weisheit und die Kraft des Geistes, um in dieser Aneinanderreihung von Namen die wahre Menschwerdung des Sohnes Gottes zu erkennen: Jesus ist wirklich einer von uns geworden und Er reiht sich ein in die Geschichte der Glaubenden, von Abraham an, mit alle den Höhen und Tiefen, Erfolgen und Scheitern dieser Vorfahren. Genau zur Rettung dessen, was schiefgelaufen ist, reiht Er sich ein und heilt von der Wurzel her alle Menschen von der Schuld.

  • Aus dem Schreiben von Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“:

  • 232. Die Idee – die begriffliche Ausarbeitung – dient dazu, die Wirklichkeit zu erfassen, zu verstehen und zu lenken. Die von der Wirklichkeit losgelöste Idee ruft wirkungslose Idealismen und Nominalismen hervor, die höchstens klassifizieren oder definieren, aber kein persönliches Engagement hervorrufen. Was ein solches Engagement auslöst, ist die durch die Argumentation erhellte Wirklichkeit. Man muss vom formalen Nominalismus zur harmonischen Objektivität übergehen. Andernfalls wird die Wahrheit manipuliert, so wie man die Körperpflege durch Kosmetik ersetzt.[185] Es gibt Politiker – und auch religiöse Führungskräfte –, die sich fragen, warum das Volk sie nicht versteht und ihnen nicht folgt, wenn doch ihre Vorschläge so logisch und klar sind. Wahrscheinlich ist das so, weil sie sich im Reich der reinen Ideen aufhalten und die Politik oder den Glauben auf die Rhetorik beschränkt haben. Andere haben die Einfachheit vergessen und von außen eine Rationalität importiert, die den Leuten fremd ist.


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