17.1.2015—B- I- -1.Woche- -Antonius d Große-Beatrix

Antonius, der Wüstenvater, gilt als „Vater aller Mönche“, der als erster bekannter Christ, radikal allen Besitz weggab und als Einsiedler ganz für Gott leben wollte.  Im „Jahr der Orden“ ist sein Lebenszeugnis uns Anlass, über das „Gott geweihte Leben“ nachzudenken. Zwei große Richtungen hat das Ordensleben, die kontemplative Seite der Mönche und Nonnen, sowie die aktiven Gemeinschaften der Ordensbrüder und Ordensschwestern, die in karitativen und erzieherischen Einrichtungen tätig sind. Beide Ausrichtungen widmen viel Zeit dem Gebet und leben in Gemeinschaft, und sie leben von ihrer Hände Arbeit im Kloster selbst oder bei den Menschen. Die Klöster und Ordenshäuser sind Stätten des Gebets, der Begegnung und auch der Gastfreundschaft. In diesem Jahr wollen wir sie alle dankbar in unser Gebet aufnehmen und um neue Berufungen beten, denn Ordenschristen (wie auch in Säkularinstituten, in den Foyers, in neuen geistlichen Gemeinschaften…) sind wichtig im Leben der Kirche und als Zeugen für Gott und Sein Reich unter uns.

Aus dem apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus:

256. Wenn man sich nach der öffentlichen Auswirkung der Religion fragt, muss man verschiedene Weisen, sie zu leben, unterscheiden. Sowohl Intellektuelle als auch journalistische Kommentare fallen häufig in grobe und wenig akademische Verallgemeinerungen, wenn sie von den Fehlern der Religionen sprechen, und oft sind sie nicht imstande zu unterscheiden, dass nicht alle Glaubenden – noch alle religiösen Führungskräfte – gleich sind. Einige Politiker nutzen diese Verwirrung, um diskriminierende Aktionen zu rechtfertigen. Andere Male werden Schriften verachtet, die im Bereich einer Glaubensüberzeugung entstanden sind, und man vergisst dabei, dass die klassischen religiösen Texte für alle Zeiten von Bedeutung sein können und eine motivierende Kraft besitzen, die immer neue Horizonte öffnet, das Denken anregt, den Geist weitet und das Feingefühl erhöht. Sie werden verachtet wegen ihres Mangels an rationalistischer Sichtweise. Ist es vernünftig und intelligent, sie in die Verborgenheit zu verbannen, nur weil sie im Kontext einer religiösen Überzeugung entstanden sind? Sie tragen zutiefst humanistische Prinzipien in sich, die einen rationalen Wert besitzen, obwohl sie von Symbolen und religiösen Lehren durchdrungen sind.


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