24.6.2015- -B-I- -12.Woche- -Geburt Johannes des Täufers

Eine zugleich große Gestalt feiern wir heute und eine kleine: vom Ersten Testament ist Johannes die Vollendung, vom Neuen Testament ist er die Ankündigung. Er tritt auf für einen Anderen, der „vor ihm war und nach ihm kommen wird“. Johannes („Gott ist Gnade“) wird herangeformt im Hause eines Priesters des Tempels, und doch bricht mit seinem Namen schon ein Weg an, die Tradition wird gebrochen. Er wird auch nicht beim Tempel wirken, sondern draußen in der Wüste, am Jordan. Er trägt keinen Titel und keine Ehrenkleider, sondern einen rauen Mantel und er lebt von der Nahrung der Wüste. Johannes, kein „Parteisoldat“ sondern ein „Aussteiger“ im Namen Gottes. Der Täufer bezeugt den Gott, der in die Freiheit führt, und er muss lernen, dass dieser Gott sich selbst erniedrigt um der Menschen willen. Was hat Johannes alles lernen müssen: dass seine Klarheit der Rede ihm Missgunst einbringt bei den Mächtigen, und dass der Messias, den er kraftvoll verkündet, in barmherziger Sanftmut auftritt und wirkt. Der Knecht (Johannes) tauft den Meister (Jesus) mit Wasser- zur Umkehr, doch der Meister wird mit Feuer und Heiligem Geist taufen und das Antlitz der Erde erneuern, nicht mit einer Schaufel oder Axt, sondern mit erneuerten Herzen im Reich des Vaters. Folgen wir dieser „Stimme“ und finden wir das „Wort“, das uns Nahrung und Orientierung ist für alle Zeit.


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