24.8.2015- -B-I- -21.Woche- -Bartholomäus- Isolde

Bartholomäus wird im 1. Kapitel des Johannesevangeliums Natanael genannt und gehört zu den ersten, die Jesus berufen hat. Eigentlich ist es Philippus, der Jesus schon kennen gelernt hatte, der auf Natanael trifft und ihm von Jesus berichtet „wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und  auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazareth, den Sohn Josefs.“ Philippus und die anderen müssen sich länger mit Jesus und der Botschaft des Ersten Bundes auseinandergesetzt haben, um zu dieser Meinung über Jesus zu kommen. Doch Natanael ist Realist und überzeugter Jude: „was kann aus Nazareth Gutes kommen?“. Philippus lässt sich nicht auf Diskussionen ein und lädt ihn ganz einfach ein „komm und sieh (selbst)“. Der Skeptische lässt sich bewegen und geht auf Jesus zu. Jesus sieht ihn auf sich zukommen, den er vielleicht noch nie gesehen hatte, doch ihn durchschaut: „da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit“. Er meint damit die Geradlinigkeit und Wahrheitssuche dieses Mannes, der unter einem Feigenbaum meditierte, die Schrift studierte, der die Wahrheit vertiefen wollte. Jesus trifft ihn an seinem inneren Punkt und Natanael antwortet ihm sofort „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel“. Eben noch skeptisch, jetzt sofort voller Glaube, wie ist das möglich? Wir denken gleich an das Ende des Evangeliums, als Thomas nicht glauben wollte und nur durch ein Wort von Jesus, sofort den Glauben an ihn bekennt. Hier wird jedes Mal Gottes Heiliger Geist, die Welt Gottes tut sich auf, alles bekommt einen Zusammenhang und der „Fragende, der Suchende“ wird persönlich betroffen. Bartholomäus wird zu den 12 Aposteln gezählt und später Missionar und Märtyrer werden. Soweit kann eine erste, u.U. schwierige Begegnung mit Jesus führen; sie ist jederzeit möglich durch Jesus selbst und durch Mittler, wie Philippus es für seinen Freund war.


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