20.11.2015- -B-I-1- -33.Woche- -Edmund-Korbinian- Bernward

Jesus ist in der Stadt Jerusalem, der Stadt des Friedens, der Heiligen Stadt mit dem Tempel des Herrn. Jesus geht in den Tempel und trifft auf die vielen Händler, die dort Tag für Tag ihren Dienst tun, damit die Menschen ihre Opfer bringen können. Das eine hat mit dem anderen zu tun. Aber hat das alles auch mit Gott zu tun, dem dieses Haus gehört? Jesus vermisst diese Vertrautheit mit Gott, dem Vater Jesu, diesen Dialog mit dem Schöpfe rund Vollender des Lebens. Er treibt die Händler hinaus, macht den Tempel frei, will ihn so, wie er gedacht ist. Jesus beruft sich dabei auf die Schrift „mein Haus soll ein Haus des Gebets sein. Ihr habt daraus eine Räuberhöhle gemacht“. Ein frontaler Angriff auf die Tradition, und auch ein Befreiungsschlag für die freie Beziehung zu Gott, ohne Vorleistung, Opfer und Geldspenden. Jesus wird später einmal selbst der neue Tempel sein, in dem Gott wohnt und den Menschen begegnet. Gott sei Dank, können wir da aufatmend sagen. Und die Kirche, die Kirchen? Haben sie sich nicht manchmal (auch heute noch) zwischen Gott und Menschen gestellt und machen auf ihre Art den wahren Tempel wieder teilweise zu einer „Räuberhöhle“? Fragen wir es uns selbst, ob unser Verhältnis zu Gott frei und ohne Geschäftsmentalität geschehen kann. Jede und jeder soll doch eine ‚Wohnung Gottes‘ sein und bleiben, da gehören keine Geschäftspraktiken hinzu. Dass die Organisation des Kultes und der Pastoral materielle Mittel und Geld brauchen ist klar, doch Gott nicht. Wir brauchen Gottes Liebe und Gnade nicht zu kaufen, zu verdienen, und können es auch nicht, denn Er schenkt sich frei und ganz gratis. In Lukas 19,45-48 suchen die Verantwortlichen Jesus unter Kontrolle zu bekommen und wollen Ihn sogar um bringen, scheuen jedoch das Volk. Soweit würde heute keiner gehen…, doch Vorteile verteidigen und bewahren wollen, ist uns doch allen nicht ganz fremd!


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