Weg zur Berufung
Im Marienmonat Oktober, im Monat des Rosenkranzes kommt uns dieses kurze Evangelium fremd vor: jemand aus der Menge preist die Mutter Jesu selig, „deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat“. Ja, so würden wir es wohl auch tun: glücklich die Mutter eines solchen Sohnes. Dann aber die Reaktion Jesu darauf: „selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen“. Ist das nun eine Herabsetzung Mariens? Ist das eine Antwort, wie Jesus sie seiner Mutter bei der Hochzeit zu Kana gegeben hat? Jesus lobt Seine Mutter nicht, weil sie Ihm die leibliche Geburt geschenkt hat, sondern weil sie bestimmt jene ist, die das Wort Gottes hört und es befolgt. Maria gehört zu jenen, die der Herr lobt und seligpreist. Das bedeutet für uns, dass nicht die äußere Befolgung von religiösen Dingen zählt, sondern die innere Bereitschaft, aus dem Glauben und aus dem Vertrauen heraus das tägliche Leben zu gestalten. Auch darum wollen wir in diesem Monat beten, auch den Rosenkranz… der ja schon ganz im Beginn darum bittet, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe zu vertiefen.
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