10.3.2020- -A-II- -2.F.W.- -2- -Gustav-(Jes.1,10.16-20/50-Mt.23,1-12)

Der Glaube an Gott und das religiöse Leben sind eine wunderbare Gabe, die uns Menschen erhebt, ohne unser Zutun. Doch kann es auch eine große Gefahr werden, sich selbst zu erhöhen und „auf den Stuhl des Mose zu setzen“, zu lehren, andere zu belehren, und dann selbst nicht zu tun, was gelehrt wird.

Jeder Mensch hat seine Talente und seine Schwächen, hat gute Seiten und auch manche dunkle Stelle. Wichtig bleibt ein Leben lang, die demütige Erkenntnis seiner selbst: geliebt und begabt und doch anfechtbare, sündig und nur aus Gnade gehalten. Wer das irgendwann vergisst oder ausblendet, kann „schwere Lasten für andere schnüren und sie ihnen auferlegen“ und selbst unbeschadet zu bleiben. Wer sich oder anderen etwas vormachen will, wer Ehre sucht und sich aufplustert, ist vor Gott entlarvt.

Diese österliche Bußzeit lässt uns innehalten, ehrlich auf uns schauen und uns sehen, wie wir wirklich sind. Untereinander sind wir Menschen alle verbrüdert, und im biblischen Glauben sogar Brüder und Schwestern geworden: jeder Dienst, jedes Amt ist lediglich ein Dienst, bescheiden und wertvoll, aber nicht über andere erhoben oder sie beherrschend.

So hat Jesus es uns vorgelebt und-Gott sei Dank- die meisten Heiligen der Kirchengeschichte.

 

„Herr Jesus Christus, wer Dir nachfolgt, kann n Dich nicht „überholen wollen„ und sich in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen. Du bist unser Weg, Dir zu folgen, das geht nur ganz unten. Hilf uns, in diesen 40 Tagen abzulegen, was uns „erheben will“ und Dir Raum zu geben, immer mehr und deutlicher.“