16.8.2020-A-II-20.Woche-4-Theodor v Martigny-Stephan v Ungarn-Christian v Wedinghausen-Rochus-Tod von Roger Schütz von Taizé vor 15 Jahren-(Jes.561.6-7/67/Röm,-

Wenn wir versuchen, unser Leben zu gestalten, dann haben wir eine Spannung zwischen Offenheit und Abgrenzung zu beachten; dies kann von „mehr“ zu „weniger“ gehen-auf beiden Seiten.

In diesen Monaten spüren wir deutlicher, was Abgrenzung sein kann und soll, und wie sie verunsichert: was darf, was nicht? Zumal wenn auch noch Geldstrafen damit zusammenhängen. Treffen, Familien- und Freundesfeste, Versammlungen, große Gottesdienste, Prozessionen, Sport- und Freizeitevents sind hier betroffen. „Rechte Gruppierungen profitieren von dieser Abgrenzung, Abweisung, Schließung.. und heizen Stimmungen an.

Wie ist das mit unseren Religionen: das eigene Profil schärfen und zugleich Offenheit und Toleranz zu anderen? Gehet das zusammen, oder besser: jeder in seiner Welt, in seiner Ecke, in seiner „Kontakt-Blase“ wie es heute nun neuerdings gefordert wird?

Jesus schient im heutigen Evangelium zunächst eng zu denken, wirkt abweisend und hart. Die fremde Frau (als solche doppelt gebrandmarkt) sieht ihre Not, die ihrer Tochter und die mögliche Hilfe. Die Grenze scheint sie nicht zu hindern, obwohl sie langsam einsieht, dass es nicht so selbstverständlich ist, was sie da tut und erbittet. Sie gibt demütig ihre Lage an, sieht die Grenze und bleibt „am Ball“.

Das erkennt nun Jesus als großen Glauben an und gewährt ihr Hilfe. Beide kommen einander näher, im Respekt voreinander und in der barmherzigen Verbundenheit, die alle Einschränkung überwindet.

 

„Herr Jesus Christus, hast auch Du gelernt bei dieser Begegnung, oder war es ein Test für die Frau und für Deine Jünger, und die Kirche aller Zeiten? Vielleicht beides. Auf jeden Fall erkennen wir die Zwickmühle in die auch wir oft geraten: so oder so? so du auch so? entweder oder? Das Gespräch hilft, bringt auf Augenhöhe und lässt die Schwierigkeit aufleuchten. Dann kann Gottes Geist wehen und wirken. Um diese Erkenntnis und Einsicht bitten wir Dich.“