9.9.2020-A-II-23.W.-3-Pierre Claver-Otmar-Gorgonius-Achtung für Leben und Schöpfung-(1.Kor.7,25-31/145/Lk.6,20-26)

Ein Pendant zur Bergpredigt bei Matthäus ist im Lukasevangelium die Feldrede im 6. Kapitel. In Form und Aussage unterscheiden sie sich, doch vom wesentlichen Inhalt zielen sie das gleiche Thema an: die Armut, die Einfachheit, die Anspruchslosigkeit, das Verzichten und Begehren. Und beide Sichtweisen sind gemeint: sowohl die materielle freiwillig gewählte Armut (nicht Misere, die auferlegt-erzwungen ist), und die geistige oder geistlich-spirituelle. Die Armut schlechthin und die Armut vor Gott, in Gott. Zwei wichtige Aspekte, die nicht immer zusammengehen müssen aber können.

Lukas macht es in einem „Spiegelbild“: die 4 Seligpreisungen stellt er 4 Weherufen gegenüber, so wird das kontrastreiche deutlicher. Nicht leicht zu schlucken, aber ein etwas „schockierender Weckruf“ an alle, die sich so selbstverständlich an alles Selbstverständliche gewöhnen (wir selbst kennen das ja auch bei uns)

Jesus will trösten, Hoffnung schenken und zur Neu-Orientierung rufen und befähigen: „wer Ohren hat zu hören, der höre auch (hin, zu, hinein ins Wort)!“

„Herr Jesus Christus, wir hören Dein Wort, wir hören es oft, wir kennen es… , so meinen wir. Kennen wir es wirklich? Wir wissen Bescheid? Ja und? Ist das alles. Du rufst uns ins Wort hinein, du rufst uns zu Dir, denn Du lebst das Wort, Du bist das Wort. Hilf uns, bei Dir zu bleiben, Dich in uns wohnen und bleiben zu lassen.“