Weg zur Berufung
20.10.2020-A-II-29.W.-1- Wendelin-Cornelius-Vitalis v Salzburg-(Eph.2,12-22/85/Lk.12,35-38)
Den Gürtel lösen oder ablegen bedeutet Feierabend? Abschluss, Ruhepause, Entspannung. Der Gürtel hält das Gewand hoch genug, dass freies Ausschreiten möglich macht; ihn ablegen heißt: keine großen Schritte nach außen mehr machen. Die Lampe leuchtet den Weg aus, sie löschen lässt erkennen, dass nun keine Wegstrecke mehr gegangen wird.
Gönnte Jesus den Jüngern ( und uns) denn dieses Ausruhen nach getaner Arbeit und Pflicht nicht? Müssen wir ständig unterwegs sein, bleiben?
Für den Alltag natürlich nicht, doch für die gesamte Lebensreise schon. Seit der Geburt sind wir auf dem Weg zur Geburt des Neuen Lebens, der Ewigkeit. Da heißt es, wachsam, aufmerksam bleiben, wach und bereit. Unser Leben als Glaubende ist ein Advent, ein Pilgerweg, eine Erwartung für eine BEGEGNUNG, die wollen wir nicht verpassen. Die LIEBE wacht und erwartet DEN, DER uns erwartet und uns begegnen und bei sich empfangen möchte.
Wie können das denn nun verwirklichen? Indem wir aus Glauben und Vertrauen leben, aus der Hoffnung unsere Lebensenergie schöpfen und die Liebe unsere Denken, Reden und Handeln bestimmen lassen. Keine Pension, kein Abend, keine Ferien lassen diesen Gürtel ablegen, bis der Herr ihn uns abnimmt, Sich gürtet und uns BEDIENT beim Göttlichen Hochzeitsmahl. Wann, das liegt nicht in unserem Ermessen, aber dass es so sein wird, darin wurzelt unser hoffnungsvoller und liebender Glaube.
„Herr Jesus Christus, wir danken Dir für die Offenbarung unseres Lebenssinnes und Lebenszieles. Manchmal geraten wir außer Atem und möchten ausruhen, aussteigen, alles lassen wie es ist, die Mühen und Sorgen meiden. Du ermutigst uns, vertrauensvoll , an Deiner Hand den Weg mit den anderen weiterzugehen. Wir „sehen schon das Licht des Festsaales und hören schon die Musik, doch es bleibt noch ein Stück des Weges zu gehen, oft auch durch die Nacht“. Stehe uns bei und ermutige uns“