Weg zur Berufung
12.11.2020-A-II-32.W.-4-Josaphat-Ämillan v Cogolla-Kunibert -Livinus-Didactus—(Philemon 7-20/146/Lk.17,20-25)
“Wann kommt das Reich Gottes?”, gibt es einen Zeitpunkt? Gibt es Zeichen, erkennbar und deutlich? Die Frage von Gläubigen an Jesus gerichtet erwartet eine gute Antwort. Jesus muss “undeutlich bleiben”; denn es gibt keine speziellen deutlichen Zeichen, es ist nicht lokalisierbar, nicht an Terminen festzumachen... Und überhaupt:
“das Reich Gottes ist schon mitten unter euch”- mitten unter uns auch?! Seit Erschaffung unserer Welt ist es unter uns, besonders seit Jesus von Nazareth: es wächst und reift, wo es Platz und Raum findet, in den Herzen und im Leben der Menschen, der Gemeinschaften. Was es nun kennzeichnet? Die unerschöpfliche Variation von “Liebe”, besonders in schweren Zeiten, in Armut, Dienst, Leiden--- wie auch in allen Aufbrüchen, Erweckungen, Hoffnungen, Freude ...
Die Sehnsucht nach dieser Zeit Gottes, nach diesem Gegenwärtigsein Gottes, nach Seiner Nähe und Seinem Wirken hilft uns Menschen. Unsere Entscheidung für Stille, Vertiefung, Hören auf Gottes Wort, Sehen in das Gesicht der Mitmenschen, Hineinhorchen in die eigene Seele, ehrenamtlicher und unentgeltlicher Einsatz für andere Menschen, für soziale Werke, für Frieden, Mitmenschlichkeit, Gemeinschaft, Solidarität.
Die immer stärker werdende Offenheit für Jesus Christus, unsere wachsende Freundschaft zu Ihm, unser Leben mit Ihm können uns die Sinne alle öffnen für dieses “neue Sein”.
“Herr Jesus Christus, Du bist das erkannte und verkannte, geliebte und verstoßene Zeichen. Damals und heute wurden die Menschen sich nicht einig und sind es auch jetzt nicht, was sie von Dir halten sollten, ob und wie sie zu Dir halten sollten, ob und wie sie Dir vertrauen sollten. Wer es wagt, Dir zu trauen, gewinnt einen neuen Zugang, findet eine neue Verbundenheit und Freiheit, erlebt eine ungeahnte Freude und eine nicht zu enttäuschende Liebe. Darauf bauen wir treu weiter, wenn Du uns dabei zur Seite stehst und hilfst.”