24.8.2021-B-I-21.W.-1-„ Jahr d Familie u d hl. Josef“-Bartholomäus-Natanael, Aldwin-Sandrad-Isolde-Jeanne Thouret-( Offb.21,9-14/145/Joh.1,45-51)

Begegnung, Treffen, Besuch…eine Wohltat, eine tiefe Beziehung? Je nachdem!

Wir leben in der jeweiligen Realität UND mit Träumen, Visionen, Verheißungen einer sich bessernden Welt. So können wir das Bild aus der Offenbarung des Johannes sehen: eine heilige Stadt, Jerusalem, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes, wie kostbare Edelsteine. Umgeben von einer Mauer, die jedoch 12 Tore hat, nach allen Seiten offen zum Ein- und Ausgehen und 12 Grundsteine versehen mit den Namen der 12 Apostel des Lammes.

Wie kommt es zu dieser Stadt, wie werden Menschen denn Apostel sein? Sie werden gerufen, aufmerksam gemacht, eingeladen, neugierig gemacht auf... Natanael/Bartholomäus ist einer von diesen ersten Aposteln. Was interessiert ihn, was sucht er im Leben? Er sitzt unter einem Feigenbaum; wie viele Gelehrte und Denkende es taten. Bei diesem "Denken und Grübeln" spricht ihn Philippus, wahrscheinlich ein Bekannter oder Freund an, und erzählt von seiner eigenen Erfahrung und Betroffenheit: "weißt du, wir haben den gefunden über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben. Vielleicht war Natanael damit beschäftigt, solche Schriften zu lesen, zu betrachten, zu studieren. Philippus ergänzt: es ist Jesus von Nazareth, der Sohn Josefs. Aha, von dem hatten sie schon gehört, sicher Natanael auch. Doch der Ort "Nazareth" und die Bezeichnung "Sohn Josefs" löst in Natanael keine Begeisterung  aus, eher eine Frage, die auch Ablehnung oder Spott ausdrücken kann: "aus Nazareth? Kann von dort etwas Gutes kommen?" Nee, das ist doch völlig unmöglich.

Philippus lässt aber nicht locker: "komm und sieh"- komm, steh auf, mach dir selbst ein Bild, überzeuge dich selbst. Natanael geht, und als Jesus ihn auf sich zukommen sieht, sagt der Herr: "da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit". Da kommt ein ehrlich Suchender, der von seiner bisherigen Überzeugung nicht so einfach loslassen kann, er sucht die Wahrheit. "Woher kennst du mich?" antwortet er überrascht und auch etwas ungläubig. "Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen". Du bist mir schon aufgefallen, du interessierst mich, weil du genau suchst und das Gesuchte bei mir finden kannst.

Schnell schon kommt Natanael dann zu der Aussage "Rabbi, Du bist der Sohn Gottes, der König Israels." Das ging aber schnell, zu schnell? Du wirst noch viel erleben, nicht nur weil ich dich kannte, bevor du zu mir kamst; mit Mir wirst du in die Welt Gottes, in das Geheimnis des liebenden Gottes eingeführt, der Himmel wird sich für dich und die anderen öffnen, ähnlich wie damals "als Jakob auf der Leiter Engel auf- und niedersteigen sah".... und dies dann nun "über dem Menschensohn.

Die Offenbarung der Heiligen Schrift gipfelt unüberholbar im "Menschensohn" (in Mir)!

Dadurch wird er zum Apostel: berufen und gesandt als Zeuge, wie Philippus für ihn.

"Herr Jesus Christus, Du überzeugst Menschen nicht durch Macht als Gewalt, durch Drängen oder Zwingen, Du interessierst Dich für jeden und jede ganz persönlich, schaust ihre Möglichkeiten und ermutigst, sie zu nutzen und in Deiner Nachfolge in den Dienst des Gottesreiches zu stellen. Oft begegnest Du einzelnen Menschen durch andere Menschen, die Zeugnis geben, ermutigen, ansprechen, anspornen. Dann übernimmst Du selbst die Begleitung auf intime und für Außenstehende undurchschaubare Weise. Wer dann auf Deine Freundschaft eingeht und "in Dir eingeht und aufgeht" erlebt, wie diese "neue Stadt Jerusalem wächst und einmal in ihrer Vollendung aussehen wird. Danke."