27.3.2022-----C-II-4.Fastenw.-4-“Jahr d Familie- Synodaler Weg-Gebet um Frieden-(Jos.5,9.10-12/34/2.Kor.5,17-21/Lk.15,1-3.11-32)

Von drei Männern ist im Gleichnis Jesu die Rede: ein Vater, 2 Brüder- davon ein älterer und der Jüngere. Es ist wie eine Familiengeschichte: auf dem älteren Sohn liegt die größere Verantwortung, er fügt sich darin; der jüngere Sohn will einfach fort, aus Eifersucht, oder weil er doch nicht zu Rande kommt? Es fehlt die Mutter!

Was beiden Jungen zusteht ist das Erbe, das allerdings erst nach dem Tod des Vaters verteilt werden soll. Doch der Jüngste will es jetzt, und dann weg. Er nimmt den Erbteil mit, erfreut sich daran und wird von vielen ausgenutzt bis er nichts mehr hat, nicht mal Nahrung und ein Dach. Ja, Schweinehüten, das soll er tun, aber von dem Futter der Tiere gibt ihm niemand. Dieses Elend lässt ihn tief ins sich fragen und er entdeckt das Bild von zu Hause, vom Vater. Da kann er sicher nicht mehr hin, sicher nicht als Sohn. Aber vielleicht als Arbeiter.

Mit immer neuen Gedanken der Reue und des Bedauerns pilgert er heim. Auch als Fremder ist er der Heimat verbunden geblieben. Der älteste ist zwar immer im Hause, in der Heimat verblieben und bemüh sich, alles korrekt zu tun, für den Vater. Den Bruder hat er vergessen. Er war nie weg, aber auch nicht wirklich daheim. Liegt es an ihm, am Vater, an der fehlenden Mutter.

Der Vater ist für beide da, gewesen und geblieben, und als der Jüngste „angekrochen“ kommt und sich entschuldigen will, ist der Vater schon auf dem Weg zu ihm, umarmt ihn, rehabilitiert ihn und lässt das Fest ansetzen für einen „Toten, der wieder lebt“

Und der Ältere? Ist er nicht auch tot, innerlich, und kann sich nicht mitfreuen über „diesen deinen Sohn“.

 

„Herr Jesus Christus, der jüngere Sohn hat alles bekommen und alles verloren, so war er elendig nun offen für die Barmherzigkeit. Der ältere Sohn hat alles gehabt, nie etwas verloren, es sich aber nie zu eigen gemacht. Du sprichst uns vom Vater und du bist selbst Bild des Vaters. In Seiner Geste dem Verlorenen gegenüber, erkennen wir, wo Du bei uns ansetzt: dort wo wir „verloren“ sind und es auch zugeben können. Die weitere Fastenzeit mögen uns helfen, dies zu klären, vielleicht auch durch das Sakrament der Busse und der Versöhnung."