17.7.2022-- C-II-16.W.-4-„synodaler Weg-Gebet um Frieden-Donata-Alexius-Marina-(Gen.18,1-10/15/Kol.1,24-28/Lk.10,38-42)

Wenn wir zu Besuch eingeladen sind, dann freuen wir uns und überlegen, was wir denn mitnehmen. Wenn wir Besuch empfangen, sind die Vorbereitungen wichtig, was wir dem Gast oder den Gästen freuen? Wenn nun überraschend ein nicht angekündigter Besuch vor der Tür steht, dann muss alles blitzschnell bedacht und getan werden.

Was ist denn wohl wichtig bei einem Besuch? Oder, wer ist wichtig?

Abraham sitzt im Schatten, schützt sich vor der Hitze des Tages. Sara kümmert sich um Haus und Haushalt. Da stehen plötzlich drei Personen vor Abraham. Er steht auf, läuft ihnen entgegen, empfängt sie voller Ehrfurcht und lädt sie ein, bietet ihnen sofort eine Erfrischung an, einen Platz zur Erholung und verspricht den Gästen Trank und Speise.  Zu Sara läuft er eiligst und bittet sie, ein prächtiges Mahl zu bereiten, viele zu viel für drei Personen eigentlich. Das alles trägt er auf und die Gäste bedienen sich.

Nun erst kommen sie mit ihrem Anliegen, einer Ankündigung: „wo ist deine Frau?“ Der Mann scheint wichtiger als die Hausfrau, doch der Gast erkundigt sich nach ihr und verheißt eine Zukunft des kinderlosen Ehepaares: „nächstes Jahr wird’s Sara einen Sohn haben“. Doch so geht der Text weiter, Sara lacht. Dieses Lachen durchzieht die gesamte Bibel, die Heilsgeschichte: denn alles, was Menschen nicht (nicht mehr erwarten und erhoffen) verspricht der Gast (Gott) und dann wird aus dem ungläubigen Lachen ein dankbar frohes Lachen, wenn das Vorausgesagte sich erfüllt hat.

Haben wir diese Geduld, aus einem lachenden „das ist doch unmöglich“ die Geduld zu leben, dass doch aus einem „unmöglich“ ein möglich“ wird?

Vielleicht ist das auch der Unterschied zwischen den Schwestern Maria und Martha im Evangelium. Wer sich völlig in Beschlag nehmen lässt von der Geschäftigkeit des Tuns und Dienens, verliert den Sinn für das Hören auf den Gast, auf die Verheißung, auch wenn sie „unmöglich“ erscheint.

 

Herr Jesus Christus, aus Deiner Erfahrung mit uns Menschen, auch mit uns Gläubigen, weißt Du, wie sehr wir mit uns selbst beschäftigt sind, und uns der „Spatz in der Hand wichtiger und realistischer erscheint als die Taube auf dem Dach“. Können wir mit Dir noch in einen Dialog treten, der reden helfen und vor allem zuhören und empfangen kann? Es fällt uns schwer, das Tun und das Geschehen lassen“ in Gleichgewicht zu bringen. Du hilfst uns dabei. Danke.“