13.9.2022- C-II-24.W.-4-„synodaler Weg“-Gebet um Frieden-Johannes Chrysostomus-Tobias-Amatus-(1.Kor.12,12-14.27-31/100/Lk.7,11-17)

Wir leben in einer sehr komplexen, ja komplizierten Welt. Dazu kommen die nicht aufhörenden Krisen, die einander ablösen und doch dann weiterhin in die nächste hineinwirken. Viele unserer Mitmenschen sind überfordert, verängstigt, gereizt, nervlich belastet und grenzen an Burn out oder Depression. Das ZUVIEL an Möglichkeiten, Sorgen, Informationen, Erwartungen, Anforderungen drücken und belasten, engen ein. Wir sehen das Einfache nicht mehr, das Wichtige, Wertvolle, Wesentliche. Wir betäuben uns dann um abzuschalten mit Ablenkungen und Oberflächlichem, das eigentlich krank macht, unfrei, lähmt, statt zur Freiheit und Freude zu führen.

Viele Christen empfinden den Glauben an Gott, oder zumindest das Leben in der Kirche und mit der Kirche als zusätzliche Last und sehen nicht mehr den freimachenden und fortmachenden Weg.

So ähnlich muss es mit dem jungen Mann gewesen sein, den seine Mutter , einer Witwe mit nur diesem Sohn, als Toten aus der Stadt herausträgt zum Ort der Bestattung: gelähmt, unfähig zu leben, erstickt, gestorben ist der Junge. Die Mutter mit all ihren eigenen Sorgen konnte nicht helfen oder nicht verstehen, was den Jungen belastete. So gab er sich auf.

Jesus sieht die Prozession mit den vielen Leuten um diese Mutter und den Verstorbenen. Er hält an, Er hält den Trauerzug an. Er spricht der Mutter zu „weine nicht“, weil Er mit Mutter und Sohn Mit-Leidet. Er wendet sich dann an den jungen Mann mit einer göttlich liebenden Autorität des Lebens: „ich befehle dir: steh auf!“

Die Fesseln lösen sich, innerlich und außen. Er richtet sich auf, beginnt zu sprechen. Das Leben fließt wieder. Auch für die Mutter, denn  nun“ empfängt“ sie ihren Sohn ein zweites Mal, als Lebenden und sie wird ihn leben lassen und fördern, nicht mehr einengen.

Ist das heute möglich? Ganz sicher! Wir müssen nur die Ursachen der vielen Überforderungen sehen wollen, wir öffnen uns dem Wort des Lebens, dem Herrn, und lassen sein Wort uns „befehlen“ (weil wir sonst nicht reagieren)- und dann „aufstehen und aufstehen helfen“ und wieder reden: nicht über Dingen, über andere, sondern von uns selbst, von mir. Wollen wir das?

 

„Herr Jesus Christus, Wort des Lebens, sprich uns an, befehle uns, Dir zuzuhören und Dein in uns hineinzulassen. Dort kann es wirken und uns aufrichten. Sei unser Wort, sei der Ruf an uns, lass uns auferstehen aus allem, was uns die Luft und das Leben einengt“.