Eine durchwachte Nacht, zunächst im Öl Garten, nach der Gefangennahme dann im Kerker und immer durchbrochen durch Verhöre, Spott, Geißelungen, wieder Verhöre und schließlich das Urteil, bei dem sich die jüdischen Verantwortlichen und die Römer zu einer Entscheidung durchringen konnten. Jesus, ein Spielball einiger Mächtiger und der aufgehetzten Menschenmenge, und doch der Herr, der sich Sein Leben nicht nehmen ließ, sondern es hingab, Sich hingab aus versöhnender und verzeihender Liebe. Der Kreuzweg durch die engen Sträßchen Jerusalems bis zum Golgotha ist ein Spießrutenlaufen, eine Demütigung und zugleich die Begegnungen Jesu mit manchen Personen, die Ihn trösten und die Er tröstet. Dann die Kreuzigung, mit unvorstellbaren Schmerzen und die Demütigung, entblößt dem Volk zur Schau gestellt zu werden. Dabei dauert die letzte Zeit am Kreuz lange, unter Schmerzen, und doch noch ein Wort für den einen Schächer, für die Mutter und für Johannes. Dann der letzte Schrei aus Psalm 22 und die Hingabe in die Hände des Vaters. Vor dem Sabbat ist alles erledigt, auch noch schnell ein Grab, eine letzte Ehre und der große Stein. Die Jünger sind weggegangen, einige Frauen bleiben und die römischen Soldaten. Einige sehen, und kommen zum Glauben. Für alle anderen bleibt noch Zeit. Warten können, sich besinnen, begreifen und ergriffen werden.
„Herr Jesus Christus, betroffen schauen wir zu Dir auf, am Kreuz, nehmen deine letzten Worte und das Abendmahl als Dein Testament für uns auf. Wir beweinen unsere eigenen Schwächen und Sünden, die Dich weiter ans Kreuz schlagen. Wir sind betroffen, dass Du uns genau von diesem Kreuz aus mit dem Heiligen Blute von allem reinwäschst, was wir an Lieblosigkeit verursachen. Wir haben es nicht verdient, doch Du liebst uns gesund und heil.“