Von jedem der Apostel und der ersten Christen ist auch etwas in uns, in unseren Gemeinden, in der Kirche. Wenn wir heute Thomas feiern, dann ist es sein kritischer Blick, der prüfen will und Beweise sucht. Sein Glaube hängt von Erfahrungen ab. Erkennen wir uns in seinen Fragen und Zweifeln wieder? Erkennen wir ihn in anderen Menschen, denen wir begegnen?
Thomas heißt nicht umsonst ‚Zwilling‘, weil er der Zwillingsbruder so vieler ist.
Die anderen haben Jesus, den Auferstandenen gesehen und sich im Glaube gefestigt worden. Thomas war nicht dabei und kann es nicht glauben, ehe er‘ mit der Hand berührt hat‘.
Er lässt sich jedoch überzeugen am 8. Tag, dem Tag der Auferstehung mit den anderen zusammen zu kommen. Er erlebt das Kommen des Auferstandenen, er wird eingeladen, zu berühren, Finger, Hand in die Seite Jesu zu legen. Ob er es getan hat, wissen wir nicht. Er bekennt ‚Mein Herr und Mein Gott‘. Dieses kurze Glaubensbekenntnis eines suchenden Menschen können auch wir sprechen, im Herzen, bei der Wandlung oder der hl Kommunion der Messe. Und dann unser Leben ausrichten auf diesen Herrn und Gottes, wie Thomas, bis zur Vollendung des Lebens, als Zeuge, als Märtyrer.
„Herr Jesus Christus, wer bist Du für mich? So wurden wir am Fest des Petrus und Paulus gefragt. So fragst Du auch durch Thomas: welche Beweise suchst du, welche Zeichen brauchst du? Geben wir dem Herrn eine ehrliche Antwort und erkennen wir auch die Zeichen und Worte, die Er uns schenkt!“